Rund 5000 Braunkohlegegner sind zu einem Protestmarsch in Richtung des Tagebaus Hambach losgezogen, wie das Aktionsbündnis “Ende Gelände” mitteilte. Am verlassenen Tagebaudorf Morschenich wollen sie auf einen Demo-Zug von Umweltverbänden stoßen. Zu dieser Demonstration werden ebenfalls 5000 Teilnehmer erwartet.
Mit seinen bis Montag geplanten Protestaktionen will das Bündnis zum wiederholten Mal im rheinischen Tagebaugebiet Front gegen die Kohleverstromung machen. “RWE und die Regierung klammern sich an eine zerstörerische Technologie von gestern”, erklärte eine Sprecherin.
Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Sie rechnete mit Blockaden von Baggern, Bandanlagen und Schienen. Ein erster Bagger wurde bereits von Umweltaktivisten besetzt. “Wir werden uns darum kümmern”, sagte eine Sprecherin der Polizei Aachen. Man wolle versuchen, die Aktivisten von dem Bagger herunterzubekommen.
Police is trying to stop protesters before reaching the #Hambach mine @greenpeace_de #coal pic.twitter.com/OJw9vLE3co
— DW Environment (@dw_environment) October 27, 2018
Die Polizeisprecherin begründete das Vorgehen der Sicherheitsbeamten zum einen mit den Gefahren auf dem Gelände, vor denen die Demonstranten geschützt werden sollten. Zum anderen hätten sie mit dem unerlaubten Betreten des Geländes des Energiekonzerns RWE Hausfriedensbruch begangen. Daher müssten die Personalien der Aktivisten festgestellt werden.
Straftaten “konsequent verfolgen”
19 Umweltverbände und entwicklungspolitische Organisationen unterzeichneten eine Solidaritätserklärung mit “Ende Gelände”, in der es unter anderem hieß: “Ziviler Ungehorsam gegen existenzielle Gefahren und Missstände hat eine lange und bedeutende demokratische Tradition.”