Die Höhlenforscher sprechen von einer „spektakulären Neuentdeckung“, wie der Arbeitskreis Kluterthöhle mitteilt, ein Verein für Höhlenforschung und Umweltschutz.
Sie haben das mehrere Millionen alte Höhlensystem in Engelskirchen-Ründeroth bereits Ende März entdeckt. Engelskirchens Bürgermeister Gero Karthaus spricht von einer „Jahrhundertentdeckung für das Bergische Land.“
Eine Felsspalte oberhalb der Höhle hatten die Forscher schon seit Jahren im Blick, es gelang aber erst jetzt, sie mit einem so genannten Spaltkreuz zu öffnen. „Der Berg gab nach etwa vier Metern einen engen, zehn Meter tiefen Schacht frei“, sagt Stefan Voigt vom Forscherkreis. Die Höhle liegt in der Nähe der populären Aggertalhöhle.
Die Forscher seilten sich meterweit ab und staunten, als sich vor ihnen ein noch völlig unberührtes Höhlenlabyrinth auftat. „Überall zweigten Gänge ab, die nur zu einem kleinen Teil weiter verfolgt werden konnten“, sagt Voigt. „Die Höhle ist riesengroß.
Wir sind zweieinhalb Stunden durchgegangen und haben noch kein Ende gefunden.“ Sie entdeckten spezielle Lehmformen, Gangprofile, Fossilien und Kristalle.
Es ist der größte Höhlenfund seit mehr als 35 Jahren in Nordrhein-Westfalen und die wohl längste Höhle des Rheinlands. An manchen Stellen ist sie mehr als zehn Meter hoch und bis zu fünf Meter breit.
Die sieben Forscher, die bei der so genannten Erstbefahrung dabei waren, konnten den Weg zurück noch durch ihre eigenen Spuren finden. „Nun muss das Windloch aber systematisch erforscht werden“, sagt Voigt.
Die kommenden Monate werden die Forscher mit Sicherungsmaßnamen, Vermessungsarbeiten und der Fotodokumentation beschäftigt sein. Die Höhle wird nicht für Besucher geöffnet, sondern soll zu Forschungszwecken dienen.
„Sie ist viel zu wertvoll“, sagt Voigt. In der Aggertalhöhle sollen aber in einigen Wochen Bilder und Videos aus der neu entdeckten Höhle gezeigt werden.