Gemeinsam Sport machen und damit ein Zeichen setzen für offene Grenzen: Darum ging es am Sonnabend bei den “Grænszaun Games” auf einem Feld zwischen Ellund (Kreis Schleswig-Flensburg) und dem dänischen Padborg. Die Jugendparteien der Minderheiten im Grenzland hatten die Protestaktion gegen den von Dänemark gebauten Wildschweinzaun organisiert.
Protestaktion schon länger geplant
“Wir hatten schon lange vor, gegen den Bau des Wildschweinzauns zu protestieren”, sagt Tobias Klindt, Vorsitzender der Jungen SPitzen. Die Jugendorganisation der Partei der deutschen Minderheit in Dänemark setzte sich mit Vertretern von SSW Ungdom zusammen. Das ist der politische Nachwuchs der dänischen Minderheit in Deutschland. “Gemeinsam kam uns die Idee, am Grenzzaun Volleyball zu spielen”, so Klindt.
Europawahl: Anlass, um für offene Grenzen zu werben
Aktueller Anlass ist die Europawahl. Zudem stimmen die Dänen Anfang Juni über ein neues Parlament ab. “Das sind zwei gute Gelegenheiten, noch einmal für offene Grenzen zu werben”, betont der junge Politiker. Sein Kollege von SSW Ungdom, Tjark Jessen, erklärt: “Das Grenzland ist geprägt durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Dänen. Es gibt viele wirtschaftliche Projekte. Ein Zaun passt hier nicht ins Bild. Und wir wollen auch in Zukunft mit offenen Grenzen leben”, so Jessen weiter.
Volleyball spielen und über Europa diskutieren
Bei Sonnenschein und warmen Temperaturen kamen zahlreiche Anhänger beider Parteien auf den Bauernhof nahe Padborg. Nach einigen Ballwechseln am Grenzzaun stärkten sich die jungen Leute mit Grillwurst und kühlen Getränken. Dabei wurde fleißig über Europa diskutiert. Auch Klima- und Umweltschutz waren wichtige Themen.
Der dänische Bauer Henrik Hansen, über dessen Grundstück der Wildschweinzaun verläuft, hatte sein Feld für die Aktion zur Verfügung gestellt. Er ist ebenfalls ein Gegner: “Es ist schrecklich, zu erleben, dass hier nun ein Zaun steht”, sagt er. Hansen hofft, dass die Europawahl und die Folketingswahl politische Veränderungen bringen: “Vielleicht kommt die Regierung in Kopenhagen ja noch zur Besinnung und lässt den Zaun wieder abbauen”.