Das Weltfinale der Formel 3 am Sonntag in Macau wurde vom heftigen Unfall der 17 Jahre alten Rennfahrerin Sophia Flörsch überschattet. Die Münchnerin wurde mit ihrem Wagen beinahe ungebremst in einen Fangzaun und danach in ein Kamerapodest am Streckenrand geschleudert. Jetzt hat sich ihr Teamchef, Frits van Amersfoort, zum Gesundheitszustand seiner Pilotin und der Unfallursache geäußert.
Flörsch-Teamchef: “Sie hatte noch Glück”
Einem Bericht zufolge soll die Verletzung Flörschs schlimmer als zunächst befürchtet. Nach Auskunft von van Amersfoort soll sie einen Bruch der Rückenwirbelsäule erlitten haben. Ob die 17-Jährige bleibende Schaden davontragen wird, sei noch unklar. “Wir haben natürlich die Hoffnung, dass alles wieder gut wird”, sagte van Amersfoort Sport1.
Flörsch war nach dem Crash bei Bewusstsein und wird zurzeit in China operiert. Dabei würde das Ärzte-Team bewusst langsam arbeiten, um Risiken zu vermeiden, teilte ihr Management am Montagmittag beim Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Aktuelle Zwischeninfo: Das Ärzte-Team arbeitet bewusst langsam, um Risiken zu vermeiden. Der bisherige OP-Verlauf sei gut und ohne Komplikationen. Die heute morgen begonnene OP dauert an. pic.twitter.com/3gHSCtFe4B
— Sophia Floersch (@SophiaFloersch) November 19, 2018
“So wie sich uns der Unfall darstellt, hatte sie noch Glück, dass sie mit dem Auto rückwärts eingeschlagen ist”, erklärte van Amersfoort weiter: “Motor und Getriebe haben sie etwas geschützt. Auch der Fangzaun hat wohl etwas Energie aufgefangen.”
“Keine Möglichkeit zu bremsen”
Insgesamt wurden vier weitere Personen in den Unfall verwickelt, der zu einer rund einstündigen Unterbrechung des Rennens geführt hatte. Der japanische Nachwuchspilot Sho Tsuboi klagte über Schmerzen im Lendenwirbelbereich, ein Fotograf erlitt Verletzungen an der Leber, ein anderer sowie ein Streckenposten Gesichts- und Kopf-Traumata. Der Marshall zog sich zudem einen Oberkieferbruch zu.
“Es ist wohl so, dass ihr Vordermann Geschwindigkeit weggenommen hat. Sophia ist aufgefahren, dabei ist die Aufhängung ihres linken Vorderrades gebrochen. Dadurch hatte sie natürlich auch keine Möglichkeit mehr, zu bremsen”, sagte van Amersfoort zum Unfallhergang.
Der Unfall wird vom Internationalen Automobilverband (FIA) untersucht. Dabei wird es auch um eine Aussage des chinesischen Teamkollegen von Mick Schumacher gehen. Guan Yu Zhou fuhr vor dem Unfall hinter Flörsch und behauptet, gelbe Warnlampen auf der Geraden gesehen zu haben und sprach von einem “Organisationsfehler”.