Die deutsche Polizei sagt, sie habe fast alle Klimaaktivisten aus einem deutschen Dorf entfernt, das zerstört werden soll, um den Ausbau einer Kohlemine zu ermöglichen.
Hunderte Beamte räumten bei einem am Mittwoch begonnenen Einsatz rund 300 Aktivisten aus Lützerath.
Die Polizei sagt, sie habe Aktivisten, die in Baumhäusern warteten, einen Tag nach Ausbruch der Zusammenstöße zwischen beiden Seiten entfernt.
Zwei Personen hielten sich noch in einem unterirdischen Tunnel auf dem Gelände in Westdeutschland auf, fügte die Polizei hinzu.
„Im Dorf Lützerath gibt es keine weiteren Aktivisten“, teilte die Polizei mit und fügte hinzu, dass die Gebäude auf dem Gelände bis Freitag geräumt worden seien.
Die Polizei sagte, dass auch 35 „Baumstrukturen“ und fast 30 Holzkonstruktionen weggeräumt worden seien.
Klimaaktivisten sagten, dass das Dorf und andere in der Nähe nicht abgerissen werden sollten und die Kohle unter ihnen, in der Nähe eines Braunkohletagebaus, im Boden belassen werden sollte.
Aktivisten sagen, dass das Verbrennen der Kohle Deutschlands Bemühungen untergräbt, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Das Dorf gehört dem Energiekonzern RWE, der letzte Bewohner ist vor über einem Jahr ausgezogen.
Deutschland hat den Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2030 versprochen, das Datum aus dem Jahr 2038 vorgezogen, und Lützerath wird voraussichtlich das letzte Dorf sein, das vom Braunkohletagebau Garzweiler verschlungen wird.
RWE sagte, die Kohle unter dem Dorf werde bereits in diesem Winter benötigt.
Die Spannungen zwischen Polizei und Klimaprotestierenden eskalierten am Samstag, als Beamte Wasserwerfer und Schlagstöcke einsetzten, um die Aktivisten zu zerstreuen.
Laut einem Sanitäter der Aktivistengruppe wurden rund 20 Demonstranten verletzt und ins Krankenhaus gebracht.
Ein Polizeisprecher sagte, dass rund 70 Beamte verletzt worden seien, seit sie am Mittwoch damit begonnen hätten, Menschen von der Baustelle zu entfernen, wobei viele dieser Beamten bei den Zusammenstößen am Samstag verletzt worden seien.
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg schloss sich dem Protest an und prangerte „Polizeigewalt“ bei der Entfernung von Klimaaktivisten vom Gelände an.
Die Klimaorganisatoren sagten, dass am Samstag rund 35.000 Demonstranten demonstriert hätten, während Polizeibeamte die Zahl auf rund 15.000 bezifferten.